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2022-11-14 14:31:53 By : Mr. Caroline Mao

Wer sich zu Beginn des Jahres um das Reisemobil und den Stellplatz kümmert, kann entspannter in den Traumurlaub starten

Camping mit dem Reisemobil boomt! 2021 liefen knapp 82 500 Wohnmobile aus den Hallen deutscher Hersteller. Mit einem Plus von 9,4 Prozent der höchste Wert der Geschichte.

Eine Umfrage des ADAC stellte zudem fest: Mehr als die Hälfte der Deutschen hält Campingurlaub während der Pandemie für sicherer als andere Reiseformen. Und mit 63 Prozent ist das Heimatland das beliebteste Ziel für Campingurlauber.

Was bedeutet das für die Feriensaison 2022 in Deutschland? Ganz klar: Das Interesse an Reisemobilen, Wohnanhängern und Stellplätzen wird auch in diesem Jahr für eine große Nachfrage und damit steigende Preise sorgen.

Damit die Camping-Reise trotzdem traumhaft schön wird, zeigt BILD zehn konkrete Tipps. Es muss und kann ja nicht immer ein neues teures Campermodell von der Messe sein.

Novizen sollten sich für das erste Mal lieber ein Wohnmobil mieten. Zudem zeigen wir Ihnen spannende Alternativen – vom kompakten Dachzelt bis hin zum individuellen Ausbau –, die wesentlich günstiger sind. Und bitte auch rechtzeitig an die Buchung des Stellplatzes denken. Dann steht dem Traumurlaub 2022 nichts mehr im Weg.

Die Wartezeiten auf neu konfigurierte Camper sind aktuell extrem

„Wer sich heute beim Vertragshändler ein individuelles Neufahrzeug konfiguriert, muss aktuell geschätzte neun bis zwölf Monate warten“, sagt Marc Dreckmeier von Caravaning Industrie Verband (CIVD).

Im Schnitt kostet ein Reisemobil mittlerweile 77 500 Euro. Ein neuer Kastenwagen liegt bei 30 000 Euro, und die großen Luxusliner kosten schnell mehrere Hunderttausend Euro. Viel Geld für ein Fahrzeug, das in der Regel nur für den Urlaub dient.

Dreckmeier rät: „Schneller fündig wird man dieses Jahr unter Umständen, wenn man Händler nach Modellen fragt, die beim Hersteller bestellt, aber noch nicht verkauft sind.“ Neben der starken Nachfrage befeuern vor allem Lieferkettenprobleme die rasante Preisentwicklung.

Marc Dreckmeier vom Caravaning Industrie Verband e.V. (CIVD)

Schlechte Nachricht: Der Gebrauchtmarkt für Wohnmobile ist derzeit quasi leer gefegt

„Die Nachfrage nach gebrauchten Freizeitfahrzeugen ist hoch“, sagt CIVD-Mann Dreckmeier. Aktuell bringen Händler weniger junge Gebrauchte in den Markt. Der Grund: Besitzer halten ihre Autos wegen der langen Lieferzeiten für neue Modelle länger.

Somit sei der Gebrauchtmarkt im Prinzip leer. Auch ältere Wohnmobile kosten schnell fünfstellig. Wichtige Ratschläge für die Suche: Legen Sie sich nicht auf ein bestimmtes Modell fest. Vergleichen Sie unterschiedliche Mobile. Vorsicht vor Wasserschäden!

Wer auf Nummer sicher gehen will, macht einen Gebrauchtcheck beim ADAC. Der kostet je nach Fahrzeuggröße 200 bis 400 Euro, dauert zwei Stunden und bietet zusätzliche Sicherheit.

Eine Händlergarantie schützt beim Gebrauchtkauf. Sie ist bei älteren Wohnmobilen wichtig

Bevor Sie ein teures Reisemobil kaufen, empfiehlt sich ein Kurzurlaub mit einem Mietfahrzeug. Probieren Sie erst einmal aus, ob diese Art Urlaub etwas für Sie ist und welches Modell sowie Größe zu Ihnen passen. Mietcamper finden Sie bei lokalen Reisemobilhändlern und den großen Plattformen im Netz.

Im Schnitt kostet ein Reisemobil rund 120 Euro/Tag, in der Hochsaison wesentlich mehr. Momentan bekommen Frühbucher noch Rabatt. Mindestalter für Mieter meist 21 Jahre. Für Reisemobile bis 3,5 Tonnen reicht der Führerschein Klasse B.

Der VW Caddy mit seinem hohen Dach ist ideal für den Ausbau zum Mini-Camper

Besitzer von Hochdachkombis und Kleinbussen können mit vormontierten Campingelementen und wenig Aufwand ihr Auto zum Mini-Reisemobil umwandeln.

Je nach Fahrzeug, Anbieter und Wünschen kosten die Ausbauten ab 1000 Euro. Bastler können auch selbst Hand anlegen. Sogenannte Campingboxen gibt’s im Baumarkt ab 500 Euro.

Sie träumen vom eigenen Wohnmobil – doch vor dem Ausbau schrecken Sie zurück? Dann könnten Sie diese Camping-Bausätze interessieren!

Diese kompakten Konstruktionen machen aus dem eigenen Pkw ein Campmobil. Dachzelte werden auf dem Autodach montiert und bieten ausgeklappt Platz für zwei bis vier Personen.

Faltcaravans sind größere Zelte in einachsigen Anhängern, die ausgeklappt zu wahren Raumwundern werden. Kosten: Zelte zwischen 800 und 4000 Euro, Faltcaravans rund 5000 Euro.

Weit weg von Krabbeltieren, grandioser Ausblick: Ein Dachzelt macht fast jedes Auto ruckzuck zum Wohnmobil

Wer früh bucht, kann sich jetzt noch seinen Wunschstellplatz aussuchen. Das Angebot an freien Plätzen auf den Campinganlagen wird spätestens zum Frühling knapp. Zudem bieten viele Anbieter Frühbuchern jetzt noch einen Rabatt von bis zu zehn Prozent.

Den besten Überblick über freie Plätze bieten Internetseiten wie Camping.info oder Pincamp sowie Apps. In Deutschland kostet eine Nacht inklusive 5 kWh Stromverbrauch, dreimal duschen mit Warmwasser und möglichen Kurtaxen etwa 30 Euro. Klar, in der Hochsaison steigen die Preise.

Früh buchen ist Pflicht: Schöne Stellplätze sind schwierig zu bekommen

Kroatien ist ein beliebtes Sommerziel. Im Winter wird es zum echten Wohnmobil-Geheimtipp.

Der neue Dacia Jogger hat das Zeug zum Selbstläufer. BILD verrät, was ihn so gut macht.

Wer Pick-up fährt, sollte sich über eine solche Kabine Gedanken machen: Sie wird huckepack transportiert und zum Campen abgesetzt

Für Besitzer von Pick-ups – Fahrzeugen mit einer offenen Ladefläche – gibt es praktische Wohnkabinen als Aufsatz. Die vollausgestatteten Kabinen mit Bad, Essbereich, Küche und Alkovenbett sind ideal für zwei Personen und können mit wenigen Handgriffen abgesetzt werden.

Die Vorteile: nicht zulassungspflichtig, keine TÜV-Abnahme und keine extra Kfz-Steuer. Gebrauchte Absetzkabinen gibt es ab 5000, neue Modelle kosten ab 18 000 Euro.

Der Urlaub mit dem Caravan schafft Flexibilität und der Anhänger ist günstiger als ein Reisemobil

Die praktischen Wohnanhänger gibt es bereits seit Anfang der 1930er-Jahre. Alles, was Sie brauchen, ist ein Pkw mit einer Anhängerkupplung und der entsprechenden Anhängelast. Die Ausstattung ist vergleichbar mit einem Reisemobil.

Der Caravan ist vor allem beliebt bei Dauercampern. Kleine, ältere Modelle kosten wenige Tausend, neue Modelle ab 13 000 Euro.

Glamping... ... steht für Glamorous Camping und ist die luxuriöse Alternative zum klassischen Zelturlaub. Dabei handelt es sich meist um vollausgestattete Zelte, Baum- oder Tinyhäuser, die mitten in der Natur liegen und viele Extras wie ein richtiges Bett und ein privates WC bieten. Die Preise für eine Unterkunft beginnen bei rund 50 Euro/Nacht. Info unter: www.glampings.de

Auch so kann Camping aussehen: immer mehr luxuriöse Angebote begeistern auch komfortbewusste Urlauber

► ADAC CAMPING/STELLPLATZ 2022: Die App vom ADAC für 4,99 Euro bietet neben dem Stellplatzfinder viele Rabatte.

► PAULCAMPER: Die Gratis-App ist Europas größte Plattform für privates Reisemobilsharing.

► TRUMA: Mit der App können Sie iNet-Geräte wie Klimaanlagen steuern und Füllstände abfragen.

Zur Saison 2022 kommen attraktive Modelle auf den Markt. Hier vier spannende Camping-Lösungen – für mittlere bis sehr große Geldbörsen.

ABSETZKABINE: Tischer Trail ab 27 979 Euro

KASTENWAGEN: Ahorn Van Black Edition ab 59 000 Euro

TEILINTEGRIERTER: LMC Tourer Lift H 730 G ab 61 200 Euro

LUXUSLINER: Morelo Grand Empire ab 668 000 Euro

Weitere Neuheiten und viele spannende Campingthemen finden Sie in der aktuellen Ausgabe der AUTO BILD REISEMOBIL, Heft 03/2022